Finanzierung des Ruderclubs Sarnen

Anfangsphase
Ein Ruderclub braucht einiges an Infrastruktur und Material für einen geordneten Ruderbetrieb. Man denke an den Bootssteg, das Bootshaus und die Ruderboote mit Ruder. Dies zu finanzieren in der Anfangsphase desneu gegründeten Clubs war eineHerausforderung.

Von Anfang an wollte der Ruderclub Sarnen bescheidene Mitgliederbeiträge verlangen, um das Rudern vielen Interessierten zu ermöglichen. Es war somit klar, dass jedes Clubmitglied Bereitschaft zeigen musste für das Erbringen von Fronarbeit. Um aber eine Grundinfrastruktur bereit zu stellen, waren grössere finanzielle Mittel notwendig.

Gönner und Sponsoren gewinnen
Der erste Clubpräsident, René Egli, hat sich der Mittelbeschaffung angenommen. Eine wichtige Einnahmequelle wurde mit einem Gönner- und Sponsorenkonzept erschlossen. Mit viel Engagement und Herzblut ist es ihm gelungen, Firmen aus der Region und seinem beruflichen Netzwerk als Sponsoren zu gewinnen. Teil des Konzepts war die Gründung einer Gönnervereinigung. Die Gönner verpflichteten sich zu einem Jahresbeitrag und fanden dafür auf der Haben-Seite diverse Anlässe, die sie besuchen und für ihre Zwecke nutzen konnten. Dies galt übrigens auch für die Sponsoren. Wichtig waren zum Beispiel Bootstaufen und das Manager-Rudern.

Ebenfalls ein Eckpfeiler bei der Geld-Mittelbeschaffung war und ist das Regattawesen. Zusammen mit dem Seeclub Stansstad engagierte sich der Ruderclub Sarnen für die Durchführung der Ruderregatten auf dem Sarnersee mit nationaler und internationaler Beteiligung. Durch die Vermarktung des Regattawesens erwirtschaftete der Ruderclub Sarnen jedes Jahr einen erheblichen Betrag.

Bootshaus-Finanzierung
Wichtig war zu jenem Zeitpunkt, dass die damalige Vorstandscrew des Ruderclubs Sarnen sich moralisch verpflichtete, bis zur vollständigen Erstellung des Bootshauses und dessen Finanzierung mit im Vorstand aktiv zu bleiben. Auch gelang es René Egli den Vorstand des Schweizerischen Ruderverbandes zu überzeugen, ebenfalls einen Teil des neu zu erstellenden Bootshauses zu übernehmen.

Es wurde eine Bootshauskommission gegründet und ein Erstellungsplan ausgearbeitet für das Bootshaus. Die Hauptvorgaben für den Bau waren – in den Wortendes Architekten: «Ideen rein und Material raus!» Also mit möglichst geringen Kosten ein Maximum erreichen.

Der Ruderclub Sarnen war der Erbauer des Bootshauses und der Schweizerische Ruderverband übernahm einen Drittel des Hauses. Karl Burch hatte neben sehr guten Ideen am Bau den Vorschlag ausgearbeitet, in welcher Art und Weise sich die Clubmitglieder in Fronarbeit am Bootshausbau beteiligen können. Eine wichtige Kosten-Komponente war es auch, dass der ehemalige Arbeitgeber von René Egli, die damalige Sarna AG für das Erstellen eines Musterdaches auf dem Bootshaus gewonnen werden konnte. Dies ohne Kostenfolge für den Ruderclub Sarnen!

Gesunde Finanzen im Ruderclub Sarnen
Bereits nach wenigen Jahren war der Ruderclub Sarnen nicht nur schuldenfrei, sondern hatte auch ein finanzielles Polster für das Anschaffen von weiterem Bootsmaterial. Der Gönnerclub wurde wieder aufgehoben.

(Text: Fabienne Peinsold-Egli)