1998-2000 Neubau Bootshaus

Im Frühling 2000, nur vier Jahre nach der Vereinsgründung, konnte der RCS in ein eigenes grosszügiges Bootshaus mit Garderoben, Werkstatt und Clubraum einziehen.

Bootshausmodell von 1998.

Als Standort wurde ein bewilligungsfähiger Bauplatz im Sarner Seefeld, sehr nahe beim bereits realisierten Bootssteg und beim Haus des schweizerischen Rudersportes, gefunden. Die Lage des denkmalgeschützten Pulverturmes musste berücksichtigt werden. Ein Standort mit direktem Seeanstoss war in diesem Gebiet leider nicht möglich.

Projektpräsentation an der GV im Januar 1998.

Die Projektierung und Bauleitung wurde durch Architekt Karl Burch und seine Firma agraplan GmbH, Wilen ausgeführt. Karl Burch war Gründungsmitglied des RCS und Hauptinitiant für die schnelle und gelungene Realisierung des Bootshausprojektes. Der RCS verdankt dem leider viel zu früh verstorbenen «Macher» sehr viel.

Bauherren waren der RCS und der SRV. Der SRV wurde durch die neu gegründete Stiftung «Haus des Schweizer Rudersports» vertreten. Die Federführung lag beim RCS. Die Gebäudenutzung wurde mit zwei Drittel durch den RCS und ein Drittel durch den SRV vereinbart. Zudem entstand eine gemeinsame Bootshaus-Kommission für den späteren Betrieb und den Unterhalt.

Wichtige Meilensteine

  • 23. Januar 1998: ordentliche Vereinsversammlung des RCS mit Projektvorstellung
  • 1. Mai 1998: ausserordentliche Vereinsversammlung mit Zustimmung zu Projekt, Kosten und Finanzierung
  • Ende 1998: Erteilung der Baubewilligung
  • Dezember 1998 bis April 2000: Bauausführung / Vorarbeiten (ab Dezember 1998); offizieller Baubeginn (1. März 1999); Holzelementbau aufgerichtet (anfangs Mai 1999); Innenausbau und Rampe vor Gebäude (Mai 1999 bis März 2000); unzählige Fronarbeitsstunden durch Clubmitglieder (Mai 1999 bis April 2000)
  • 15. Mai 1999: «kleines Hochwasser» mit geringen Schäden
  • Herbst 1999: provisorische Inbetriebnahme als Bootsunterstand
  • März 2000: Verleihung Holzpreis 2000 durch Pro Holz Unterwalden für «schöne und mutige Verwendung von Holz für einen Gewerbebau»
  • 8. April 2000: Bootshauseinweihung – Zitat Architekt Karl Burch: «Wir haben es erarbeitet und nicht erredet.»

Projektbeschrieb:

  • Holzbau im Baukastensystem: in 3 Gänge mit separaten Toren aufgeteiltes längliches Gebäude;Mittelaufbau für Clublokal, kleine Küche und Garderobe; in allen Gängen beidseitige Bootslagerplätze; Werkstatt, Toiletten und Treppenaufgang im hinteren Gebäudeteil.
  • Gebäude-Abmessungen: Länge 28 m, Breite 18 m (3 x 6 m),Höhe 5 m (Mittelaufbau 7 m); Gebäudekubatur nach SIA: 3’500 m3; holzbeplankte leicht geneigte Rampe vor Gebäude (Breite x Länge:18 m x 20m);
  • Material: betonierte Streifenfundamente; Fassaden mit sägerohen und unbehandelten Brettern und Latten in einheimischer Fichte; Flachdach mit Sarnafil-Folie

Kosten:

  • Kostenvoranschlag (März 1998): Gesamtkosten CHF 750’000.-, inkl. Anteil SRV, Fronarbeit Clubmitglieder, geschätzte Beiträge von Sporttoto, Sponsoren und Spenden
  • Baukostenabrechnung (Mai 2001): Total CHF 635’000.-
  • Anlagekosten für den RCS (gemäss Finanzbuchhaltung): CHF 357’000.-, in diesem Betrag sind abgezogen: Anteil SRV, alle Beiträge (Sporttoto, Sponsoren, Spenden) und die Fronarbeit der Clubmitglieder des RCS
Das fertigestellte neue Bootshaus am Einweihungstag 8. April 2000.

Die Gefahren des Hochwassers

  • Problematik: Während der Projektierungsphase wurde eine Hochwasserkoten (Sarnersee) von 471.00 m ü. M. berücksichtigt, d.h. die Bodenhöhe des Bootshauses wurde auf 471.10 m ü. M. festgelegt. Diese Höhenkote zeigte sich im nach hinein als zu optimistisch.
  • 15. Mai 1999 (Bauphase): der See stieg auf 471.23 m ü. M. und das Bootshaus stand ein erstes Mal rund 10 cm unter Wasser.
Hochwasser im Mai 1999.
  • 23. August 2005: Im Jahrhunderthochwasserjahr von Obwalden stieg der See auf 472.33 m ü. M. Das Bootshaus stand über 1.20 m unter Wasser. Glücklicherweise hielten sich die von der Versicherung bezahlten Schäden (Holzkonstruktion) in Grenzen.
Aus der Vogelperspektive: Blich auf das Bootshaus während des Hochwassers im Mai 1999.
  • Die verschieden Hochwasserkoten sind ausserhalb des Gebäudes markiert.
  • Nach Umsetzung der verschiedenen Massnahmen des Hochwasserschutzprojektes Sarneraa des Kantons sollten diese extremen Hochwasserkoten nicht mehr möglich sein. Das Hauptobjekt, der Entlastungsstollen Sarnersee – Wichelsee soll im Jahr 2024 betriebsbereit sein.
23.8.2005 Luftaufnahme Seefeld mit Bootshaus